Pressespiegel

Französische Chansons, grundiert mit slawischer Melancholie

 

Porträt  : « Fremd und Frei »

Berliner Zeitung (Seite 3)

Der Solist und sein Ensemble schreiben eine große Tradition fort, ohne sie zu kopieren – und man wundert sich einmal mehr über den Zufall eines Marktes, auf dem vergleichbare Musiker viel höher gehandelt werden.

Mitteldeutsche Zeitung

 

Eine Stimme, die süchtig macht.

Berliner Zeitung

Christophe Bourdoiseau lässt sich nicht  von irgendwelchen Neuerungen wie dem Nouvelle Chanson ablenken.

Die Taz

 

Musikalisch steht er in der Tradition von Charles Aznavour und Jaques Brel.

WAZ

Ein Liebeslied an die Vorstadt und seine Bewohner

Folker

Ein Akkordeon fällt spielerisch ein, der Bass verleiht dem Stück Schwung, und im Nu befinden wir uns im Geist auf den Champs-Elysées oder am Montmartre.

Den Sound hat etwas Nostalgisch-Jiddisches an sich und führt uns zugleich mitten hinein in die leichte Melancholie des französischen Lebens. Da stecken auch Jacques Brel oder Charles Aznavour drin, mal hört man Mercedes Sosa heraus, mal mehr einen Schuss Zigeunermusik, und dann sind die Lieder wieder ganz nüchterne Chansons.

Berliner Morgenpost

Kurt Tucholsky hat einmal gesagt, Chanson sei Welttheater in drei Minuten. Meist ist es die innere Welt, die da besungen wird. Es geht um Gefühle, oft um Sehnsucht und Traurigkeit. Christophe Bourdoiseaus Chansons haben von all dem etwas.

RBB Kulturradio

Ein Träumer von vergangenen Zeiten, in denen die Poesie in der Vorstadt noch keimte.

The Voice, RBB KulturRadio

Alltagsstudien à la française, grundiert mit slawischer Melancholie.

Deutschlandfunk

Geboren ist er in Holland, aufgewachsen in Italien und Frankreich und seit 17 Jahren Wahlberliner. Dass Christophe Bourdoiseau erst in der deutschen Hauptstadt begann, selbst Chansons zu schreiben und nicht mehr nur die eigenen vier Wände mit seinem Gesang zu beglücken, mag man kaum glauben. Seit einiger Zeit macht der einstige Journalist, sekundiert vom ukrainischen Musikkollektiv Scho, als Chansonnier vom Prenzlauer Berg Schlagzeilen und entzückt nicht nur die Vertreter der schreibenden Zunft mit seinen charmanten Alltagsstudien à la française.

Potsdamer Neueste Nachrichten

Lieder, die Seelen erreichen

Vor seinem Auftritt am Sonnabend schaut sich der Chansonier Christophe Bourdoiseau alles genauestens an und fühlt sich sogleich zu Hause. Der in Holland geborene Sänger und Komponist wuchs in Italien und Frankreich auf. Vor 15 Jahren verschlug es ihn dann nach Berlin. Dort lebt er  » im Exil », schreibt verständliche Texte und komponiert feinfühlige Balladen.

Anfangs spielte er für Freunde im Hinterzimmer seiner Stammkneipe in Prenzlauer Berg. Kleinere Bühnenauftritte folgten. « Wenig Geld war vorhanden, nur Berliner Luft und Liebe », beschreibt er die ersten Jahre seines Tuns und davon erzählen seine anrührenden Chansons. In einer Kneipe zur nächtlichen Stunde vor vier Jahren traf er auf drei Musiker aus der Ukraine. Die vier verstanden sich auf Anhieb und musizierten fortan gemeinsam – eine seltsame Mischung aus französischer und slawischer Melancholie, gepaart mit feinster Ironie und humoristischen Einlagen. Das freut auch Christel Wilke und ihre Tochter Claudia. Mehrmals im Jahr besuchen sie die Kultstätte, nehmen gern die Angebote des Hauses an und sind an diesem Abend von den vier Musikern hell begeistert. « Sie erreichen mit ihren Liedern unsere Seelen », findet Claudia Wilke.

Die Texte von flüchtigen Liebschaften, vergangenen Freundschaften und ausgegrabenen Erinnerungen an Berlin haben es auch Karl-Heinz Weßlau und seiner Frau angetan. Die Stolzenhagener werden auch künftig musikalische Einladungen im Antiquarium wahrnehmen. « Wir müssen nicht nach Berlin reisen, um so ansprechende Hofmusik zu erleben », sagt der pensionierte Zahnarzt.

Märkische Oderzeitung
Michael Rosensky

Jazz auf’m Platz endet mit musikalischem „Savoir vivre“

Die Duisburger verstehen etwas von Savoir vivre: Bepackt mit Klappstühlen, Häppchen, Duisburger Bier und französischem Wein machen sie sich auf den Weg, um das letzte Konzert bei „Jazz auf’m Platz“ zu genießen. Auf der Bühne steht diesmal Christophe Bourdoiseau, ein gebürtiger Niederländer, der seine Jugend in Frankreich verbrachte – „mein Herz schlägt französisch“ – und nun in Berlin lebt. Und weil in dieser Woche die Duisburger auch ihre 50-jährige Partnerschaft mit Calais feiern, könnte es keinen passenderen Gast mit hinreißendem Akzent geben. Musikalisch steht er in der Tradition von Charles Aznavour und Jaques Brel.

„Ich versteh’ kein Wort, aber die Musik ist schön“, sagt Editha Tengler lächelnd und wiegt sich im Takt. Sie war in diesem Jahr jedes Mal bei „Jazz auf’m Platz“ und ist von der Veranstaltung begeistert. „So was sollte es viel öfter geben“, findet sie. Auch die Gastronomen im City-Palais sind mit den Abenden zufrieden, auch wenn sie bedauern, dass die Veranstalter die Bühne gedreht haben – und man von der Seite so gut wie nichts mehr sieht. Aber es geht ja auch um die musikalische Untermalung.

Geht es nach Peter Joppa, Chef des Frische-Kontors, soll es die Open-Air-Konzerte auch im nächsten Jahr geben. „Wir sind noch nicht mit allen Gesprächen durch, aber es sieht gut aus.“ Momentan können die Besucher übrigens noch abstimmen, wer im nächsten Jahr auf jeden Fall noch einmal auftreten soll. „Dieses Jahr waren wir ein bisschen festgelegt, weil wir einen französischen Beitrag präsentieren wollten und auch einen brasilianischen, passend zur Fußball-WM“, begründet Joppa die Musikauswahl. Er bedankte sich auch noch mal bei allen Helfern aus dem Publikum, die bei der vergangenen Veranstaltung mit Trio Nova so geistesgegenwärtig halfen, und damit einem verunglückten Mann das Leben retteten. Danach singt Bourdoiseau seine Oden an die Liebe und das Leben.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)

Als habe man die Stimme des Franzosen schon immer gekannt

Mit französischen Chansons über Berlin, über die Liebe und über ganz alltägliche Geschichten war Christophe Bourdoiseau am Sonnabend in Falkensee zu hören. Er trat im Bürgerhaus Finkenkrug auf.

Der Franzose und Wahlberliner kam mit gesungenen Erlebnissen aus seinem Bezirk Prenzlauer Berg. Dort braucht man kein Reality-TV, man geht einfach runter ins Café, wie in dem Chanson „Mon Café s’appelle EO“ (Mein Café heißt EO). Das Lied stammt von der ersten der insgesamt drei CDs, die Christophe Bourdoiseau bisher produziert hat.

In Finkenkrug lässt sich der Sänger, der selbst Gitarre zu seinen Liedern spielt, von Wladislaw Urbansky auf dem Akkordeon begleiten. Der Musiker, er besitzt außerdem einen Laden für russische Spezialitäten, stammt aus Dnipropetrowsk in der Ukraine.

Christoph Bourdoiseau singt über die Dächer von Berlin im Stil traditioneller französischer Chansons. Viele Lieder hat der gelernte Journalist selbst geschrieben. Auch Vertonungen von Versen der großen französischen Dichter bringt er zu Gehör, etwa das Lied „L’Albatros“, dessen Text von Charles Baudelaire stammt.

Es scheint, als habe man die Stimme des Franzosen schon immer gekannt, so wie er quasi im Wohnzimmer des Finkenkruger Bürgervereins auftritt: Die gedachte Bühne vor dem Bücherregal, darauf Leuchter mit brennenden Kerzen, und vor den Fenstern versinkt der fast schon herbstliche Abend in eine grünblaue Dämmerung. Die Stimmung war perfekt. Christophe Bourdoiseau und Wladislaw Urbansky spielten noch zwei Lieder als Zugabe. Das letzte widmete der Sänger seinen vielen Freunden aus Osteuropa. Das Publikum bedankte sich mit rauschendem Beifall bei den fröhlichen und unkomplizierten Musikern.

Märkische Allgemeine
Judith Meisner 

 

Ein Franzose hauchte seine vertonten Liebesgedichte ins Mikrofon und verzauberte sein Publikum im Bürgerhaus (…) Christophe Bourdoiseau sang dort betörende Chansons und verband diese dank der Begleitung von Vladislav Urbansky am Akkordeon mit slawischer Unbeschwertheit.

Märkische Allgemeine
Annett Lahn

Er schlägt eine Brücke von Ost nach West

Das Haus, das mit Songwriter- und Tangoklängen ein Profil gefunden hat, will sich auf diese Sparten nicht einengen lassen. Mit Christophe Bourdoiseau verlassen die Veranstalter eingefahrene Wege auf schöne Weise: Der in Holland geborene Autor, Komponist und Sänger bringt französische Chansons im traditionellen Sinne nach Falkensee. (…) Christophe Bourdoiseau schlägt dabei eine Brücke von Ost nach West. Mit „Zwischen Berlin und Paris“ ist sein Konzert angekündigt, denn in Berlins Osten wohnt der Sänger seit zwanzig Jahren. Im Prenzlauer Berg findet er die Anregungen für seine Lieder, Musiker aus dem Osten begleiten ihn.

Märkische Allgemeine

Drehscheibe zwischen Ost und West

Wie schön es sein kann, vermeintlich Bekanntes neu zu entdecken, das erlebte auch Christophe Bourdoiseau. Der in Berlin lebende Franzose hat gerade seine neue Platte „La mort du loup“/„Der Tod des Wolfes“ herausgebracht, mit von ihm vertonten Klassikern der französischen Lyrik. Als er das Gedicht „Der Albatros“ von Charles Baudelaire wiederlas, wehte nicht nur eine Melodie heran, sondern auch ein Meeresrauschen fürs Intro. Schließlich geht es hier um ein Erlebnis auf See. Matrosen fangen einen Albatros ein und lassen den mächtigen Vogel zum allgemeinen Amüsement übers Deck watscheln. Baudelaire sah den Albatros als Metapher für den Dichter: In den Höhen der Poesie ist er der Herrscher, doch hinab gezwungen hindern ihn seine Riesenflügel am Gehen. Begleitet wird Christophe Bourdoiseau auf seiner neuen Platte mit Lyrikvertonungen, wie auch schon auf den vorigen Platten mit eigenen Chansons, vom Trio Scho aus der Ukraine und von anderen Musikern aus Osteuropa. Für ihn ist dieses „Joint-venture“ etwas ganz Normales. Seine musikalischen Partner konnte Christophe Bourdoiseau in seiner Wahlheimatstadt ganz einfach finden, Berlin ist ja quasi Drehscheibe zwischen Ost und West.

Deutschlandfunk
Stephan Göritz

 

Kiew und Paris liegen weit auseinander und man möchte meinen, dass selbst kulturell mehr als eine Welt dazwischen liegt. Trotzdem kann man beim Hören der Musik beider Hauptstädte feststellen, dass sich Denken und Fühlen in den Metropolen ähneln. Berlin liegt auf halben Weg zwischen der Ukraine und Frankreich. In Berlin finden sich die entferntesten Kulturen zusammen, um ihre Gemeinsamkeiten zu ergründen. Ein kultureller Schmelztiegel, der den französischen Journalisten Christophe Bourdoiseau nach zwanzig Jahren Berlinaufenthalt animierte, sich zu seiner nicht immer stillen Geliebten – der Poesie des Chansons – zu bekennen. Drei Alben hat er mittlerweile aufgenommen, begleitet von Musikern aus der Ukraine und Deutschland. « La Mort du loup » heißt das aktuelle Album, auf dem er erneut, wie er behauptet « altmodische Chansons » singt. Aber kann große Poesie in Verbindung mit leidenschaftlicher Musik altmodisch sein? Durchaus. In einer von zunehmendem Zynismus und Egoismus geprägten Zeit ist fast alles altmodisch, was nicht cool oder geil ist. Es täte dem Umgang miteinander gut, ein bisschen altmodischer zu sein. Christophe Bourdoiseaus CD zitiert auf erfrischend altmodische Weise Gedichte von Louis Aragon, Charles Baudelaire, Paul Verlaine und Victor Hugo. Er nimmt sich all die Zeit, die es benötigt, diese alten Texte zu interpretieren und deren für heutige Verhältnisse schwerfälligen Geist aus der Flasche zu zaubern. Es gelingt ihm auf vortreffliche Weise. Dass die ukrainischen Musiker des Trios Scho dem Geist der alten Poeten und dem besinnlichen Vortrag Bourdoiseaus noch einen Schuss slawischer Melancholie hinzufügen, sorgt dafür, dass diese Musik nicht altmodisch anmutet, sondern auf eine sentimentale Weise lebendig wirkt.

Karsten Rube
FolkWorld 

 

So viele Jahreszeiten sind schon verloren – der Titel des gleichnamigen Albums von Christophe Bourdoiseau scheint nur allzu wahr zu sein, denn dieses ist schon 2008 erschienen und findet sich erst jetzt in der Folkworld. Dabei ist der in Berlin lebende Chansonnier alles andere als ein Unbekannter in der Szene. Und auch kein Verlierer, man kann ihn getrost den ‘Findern’ zurechnen: Hat er doch in seiner Wahlheimat Berlin die Liebe und die Passion für Französische Chansons gefunden. Dazu dann auch noch mit dem aus Odessa stammenden TRIO SCHO erstklassige Begleiter. Gennadij Desatnik (Geige), Valeriy Khoryshman (Akkordeon) und Valerij Pysarenko (Kontrabass) sind allesamt Virtuosen ihres Faches, die hervorragend zu den eher klassisch arrangierten Chansons aus der Feder Christophe Bourdoiseaus harmonieren und ihn auch Live begleiten. Kurt Tucholsky hat einmal gesagt, Chanson sei Welttheater in drei Minuten. Meist ist es die innere Welt, die da besungen wird. Es geht um Gefühle, oft um Sehnsucht und Traurigkeit. Christophe Bourdoiseaus Chansons haben von all dem etwas. Wobei die Trauer nicht allzu schwer wiegt, dafür sorgen schon Christophes warme Stimme und seine schon erwähnten famosen Begleiter. Franzosen haben es in Deutschland ja immer etwas schwerer, ist doch die Sprachbarriere nicht unerheblich. Vorliegende CD bietet freundlicherweise die Texte im Booklet französisch und deutsch. ‘Tant de saisons perdues’ mag zwar von 2008 sein, richtig gute Chansons, noch dazu wie hier im klassischen Gewand sind jedoch zeitlos und so kann ich dieses Album, wie auch seine Nachfolger ‘Constellation périphérique’ von 2009 und das aktuelle ‘La mort du loup’ von 2011, nur wärmstens empfehlen.

Holger Brandstaedt
FolkWorld

 

Ein Träumer von vergangenen Zeiten, in denen die Poesie in der Vorstadt noch keimte.

Sendung „THE VOICE“
Lothar Jänichen (RBB KulturRadio)

 

Schlicht Lieder, aus Respekt und der Erinnerung heraus

Für Christophe Bourdoiseau heißt das Lied Chanson, zu dem er, praktizierend, so richtig erst in Berlin gekommen ist, wohin es ihn vor 15 Jahren als Journalist verschlagen hat. « Constellation périphérique » ist sein zweites Album, mit nicht immer nur zärtlichen Erinnerungen an Frankreich und Paris. Aber weil es doch Chansons sind, klingt stets etwas Wehmütiges mit, unterstützt von den ukrainischen Begleitmusikern vom Trio Scho, was der Musette hier noch eine kleine slawische Note mit auf dem Weg gibt, die ansonsten stur den traditionellen Vorgaben des französischen Chansons folgt, ohne sich von irgendwelchen Neuerungen wie dem Nouvelle Chanson ablenken zu lassen. Vielleicht nur, dass von Bourdoiseau die klassische große Geste des Chansons etwas ins kleinere Format zurückgenommen wurde. Für die Nichtfranzosen sind im Booklet die Texte auch ins Deutsche übersetzt.

Thomas Mauch
Die Taz

 

Ein echter Chansonmacher von heute in Berlin, bisher nicht in Erscheinung getreten, winkt mit Baudelaire und Rimbaud, aber auch mit vielen kleinen Liebes- und Lebensgeschichten, unterstützt vom Schmelz des ukrainischen „Trio Scho“ – saubere Arbeit, gut produziert und mehr als ein Vorgeschmack aufs nächste Album 2009.

FOLKER

 

Der französische Sänger hat erst richtig angefangen Chanson zu singen als er Deutschland war. Verkehrte Welt oder?

Interview Radio Multikulti (RBB)

 

Lieder von der Metropole und der Provinz

Es gibt Musik, die untrennbar mit einer konkreten Stimmung verbunden ist und mit deren Hilfe man die Erinnerung an diese Situation mühelos wieder heraufbeschwören kann. Und es gibt jene andere Art von Melodien, die ein Bild assoziiert, das man so gar nicht erlebt hat – einen Ort und eine Zeit, die eher erdacht als erlebt sind. Die « Constellation Périphérique », die der französische Chansonnier Christophe Bourdoiseau (Foto) jetzt zum Kurt-Weill-Fest im Alten Theater Dessau erzeugte, zählt zu letzterer Art. Selbst wenn man die französischen Texte aus seiner eigenen Feder sowie von Poeten wie Victor Hugo, Louis Aragon, Charles Baudelaire oder Arthur Rimbaud nicht versteht, fühlt man sich dennoch automatisch in die Metropole am Fuße des Eiffelturms sowie in die französische Provinz versetzt. Dass Bourdoiseau seine Gitarre dabei ausgerechnet von drei ukrainischen Musikern auf Violine, Akkordeon und Kontrabass begleiten lässt, ist eine schöne Pointe mit musikhistorischem Hintergrund: Schließlich war Paris am Beginn des 20. Jahrhunderts auch die Hauptstadt des Ballet Russes.
Bourdoiseau wirkt beinahe schüchtern, wenn er seine kleinen Geschichten erzählt – von einem « ersten Abend » mit einem Mädchen, das sich nicht küssen lassen will, von der Einsamkeit und dem Garten der Kindheit oder von den schwalbengleichen Pariserinnen. Der Stil dieser anekdotischen Miniaturen ist lakonisch, die Lieder zielen auf kein Ende, sondern hören einfach auf. Der Solist und sein Ensemble schreiben so eine große Tradition fort, ohne sie zu kopieren – und man wundert sich einmal mehr über den Zufall eines Marktes, auf dem vergleichbare Musiker viel höher gehandelt werden.

Dass die Form der Präsentation an diesem Abend freilich nicht optimal ist, muss man dem Ort der Aufführung anlasten. Diese « Constellation Périphérique » passt eher in einen Klub, in dem der Rauch von Gitanes in der Luft liegt und auf jedem Tisch ein Glas Rotwein oder Pastis steht. Doch statt der imaginierten Passanten mit Baguette und Baskenmütze wartet vor den Fenstern nur die Dessauer Nacht. Immerhin: Von der Heimkehr in die Banlieues hat auch ein Lied gehandelt.

Mitteldeutsche Zeitung

 

Tagestipp : Konzert im Grüner Salon der Volksbühne.

Es gibt einen neuen Botschafter Frankreichs in Berlin. Er heißt Christophe Bourdoiseau und hat das Gesicht eines Mannes, der viel erlebt hat. Und eine Stimme, die süchtig macht. Jetzt hat er seine dritte CD heraus gebracht, „La mort du loup“. Bourdoiseau vertont darauf Gedichte von Aragon, Baudelaire und Rimbaud.

Berliner Zeitung

 

Der Blick von Berlin auf die Pariser Vorstadt

Wie singt ein in Holland geborener, in Italien und Frankreich aufgewachsener, in Berlin lebender Franzose über die Pariser Vorstädte? Nein, Christophe Bourdoiseau singt nicht von brennenden Autos und Sperrbezirken. Constellation périphérique ist vielmehr ein Liebeslied an die Vorstadt und seine Bewohner. „France“, das Eröffnungsstück der CD ist ein Aufruf, die Vorstadt mit all ihrem Potential endlich wahr zu nehmen, sie als Quelle der Erneuerung erstarrter Werte zu sehen. Melodie, Tonlage und Diktion des Liedes erinnern an Renaud. „Béranger, Brassens und Bruant hört man nur noch in der Vorstadt“, singt Christophe Bourdoiseau. Wer das singt, träumt von vergangenen Zeiten, in denen die Poesie in der Vorstadt noch keimte. Am Prenzlauer Berg blüht diese Poesie immer noch, wunderschön nostalgisch und doch zeitlos aktuell. Der Schlüssel dazu sind liebevoll und einfühlsam gezeichnete Charaktere, wie im „Chanson pour Mohamed“, über einen Straßenkehrer, oder über die schöne „Laila“, eine afrikanische Prostituierte. Die ukrainischen Begleiter an Akkordeon, Bass und Trompete erweisen dem Chanson der 50er-Jahre ihre Referenz. Dank jazzigen Einsprengseln und der sparsamen Instrumentierung tönt die Musik trotzdem modern. Der Blick von Berlin auf die Pariser Vorstadt scheint klarer zu sein als vom Élysée-Palast aus.

Martin Steiner
Folker

 

Die Liederszene in Berlin wird spätestens seit den neunziger Jahren auch geprägt durch Künstler aus Ost- und Westeuropa, die hier ihre Wahlheimat gefunden haben. Viele französische Künstler sind dabei und viele aus den früheren Sowjetrepubliken. Wenn sie sich zusammentun, können Lieder von ganz eigener Färbung entstehen, wie bei Christophe Bourdoiseau aus Paris und seinen Musi-kern vom Trio Scho aus der Ukraine. Ihre neue CD „Constellation périphérique“, etwa: „Im Sternbild der Randgebiete“, zeichnet Porträts von Menschen am sogenannnten Rand der Gesellschaft. Alltagsstudien à la francaise, grundiert mit slawischer Melancholie.

Vielleich singt Christophe Bourdoiseau bei seinem nächsten Konzert am 17. September im Café Garcon in Berlin auch dieses Chanson. Es erzählt von Marie, einer französischen Bäuerin, der erst ein Blitz den Geliebten nimmt, und die dann ihr Haus an einen Immobilienmakler verliert. Ihr einst so lebendiger Garten verfällt im Schweigen.

Deutschlandfunk
Stephan Göritz

 

Chansonnier singt sich Kummer von der Seele

Der Freitagabend im Bugewitzer Gasthaus « Zum Mühlengraben » war dem französischen Chanson gewidmet. Christophe Bourdoiseau, seit 15 Jahren Wahlberliner, spielte und sang seine selbst geschriebenen und selbst komponierten Lieder, die von Gefühlen, Erfahrungen, Bekanntschaften und von Liebe und Leid in seinem kleinen Mikrokosmos, dem Prenzlauer Berg erzählen. Schon im zarten Alter von 15 Jahren begann er sich für französische Chansons zu begeistern, aber erst zwanzig Jahre später in Berlin suchte er das Publikum. Zunächst spielte er ausschließlich für Freunde im Hinterzimmer seiner Stammkneipe. Bald folgen Konzerte auf den Bühnen der Stadt. Heute ist sein neues Album « Tant de saisons perdues » ein Dauerbrenner im Deutschlandradio Kultur.

Von dieser CD stammten auch die meisten Chansons, die er einem kleinen, ausgesuchten Publikum vortrug. Seine wohlklingende Stimme, gepaart mit harmonischen Klängen an der Gitarre versetzten einen sofort in die leichte Melancholie des französischen Lebens. Im Geiste spazierte man über die Champs-Elysées oder den Montmartre, dabei handeln Texte ausschließlich von Berlin. Beispielsweise über eine Begegnung mit russischen Musikern in seiner Stammkneipe, mit denen er die Nacht durchzechte, viel Spaß hatte und außer « Na starowje » – « Auf die Gesundheit » kein einziges Wort verstand. Oder dem Italiener, der einen Weinladen im Kiez besaß und mit dem er oft die kleinen Sorgen im Alkohol ertränkt hatte. Eines Tages packte er seine Sachen und ging zurück in die Heimat – zurück blieb ein Chansonnier, der sich seinen Kummer von der Seele schrieb.

Andrea Schneider
NORDKURIER

 

Leichtigkeit des Seins

Die ersten Takte der Geige klingen ein bisschen nach « Southern Rock » oder Klezmer-Musik, doch die weiche Stimme von Christophe Bourdoiseau führt den Zuhörer dann schnell auf die richtige Spur: Hier wird nicht Musik aus Memphis oder vom Balkan präsentiert, sondern aus dem Herzland des Chansons, aus Frankreich.

Ein Akkordeon fällt spielerisch ein, der Bass verleiht dem Stück Schwung, und im Nu befinden wir uns im Geist auf den Champs-Elysées oder am Montmartre.

Bourdoiseau eröffnet heute mit seiner Band, dem Trio Scho, die Montagskonzerte im Amphiteater am Monbijoupark. Bis zum 31. August lädt das kleine Rondell zu Weltmusik in kammermusikalischer Besetzung ein. Instrumental und mit Gesang präsentieren sich Bands mit traditioneller und moderner Musik aus Italien, Frankreich, der Ukraine, der Schweiz, aus Argentinien und den Niederlanden. Das Spektrum reicht von Klezmer über Chansons zu Tango, Jazz und Swing, und auch afrikanische und lateinamerikanische Rhythmen kommen nicht zu kurz.

Christophe Bourdoiseau kam vor 15 Jahren als Journalist nach Berlin und entdeckte seine Liebe zur Musik. Den Sound, den er mit den drei Ukrainern Gennadij Desjatnik (Violine), Valery Khorishman (Akkordeon) und Valeri Pissarenko (Kontrabass) präsentiert, hat etwas Nostalgisch-Jiddisches an sich und führt uns zugleich mitten hinein in die leichte Melancholie des französischen Lebens.

Da stecken auch Jacques Brel oder Charles Aznavour drin, mal hört man Mercedes Sosa heraus, mal mehr einen Schuss Zigeunermusik, und dann sind die Lieder wieder ganz nüchterne Chansons. Wie etwa das Stück « Solitude ». Wie gut passt es doch zu Berlin und überzieht die Stadt mit einer romantischen Zuckerkruste. Dazu tragen die Herren lockere schwarze Sakkos. Eine echte Existenzialisten-Combo.

Berliner Morgenpost

 

Chanson, wie er im Buche steht

Christophe Bourdoiseau ist Franzose, lebt in Berlin und macht Musik; Musik, wie man sie aus Frankreich erwartet: Chansons – klassisch schön und existentialistisch in ihrer Grundhaltung. Sein Debütalbum heißt Tant de saison perdues. Fast ausnahmslos ist Bourdoiseau Komponist, Autor und Interpret der ebenso sinnlichen wie intellektuellen Titel. Das Alltägliche und eine non-chalante Lebensphilosophie darin sind ebenso seine Themen wie ein angenehm dezenter Nihilismus.

Dass die Musiker der kleinen – ausschließlich akustischen – Bandbesetzung aus ganz anderen Zipfeln Osteuropas kommen hat etwas für sich. Die Mischung aus jiddischem bzw. osteuropäischem Einschlag und einer traditionellen Linie des Chansons ist faszinierend. Das macht besonderen Spaß, geht es um die Behandlung des Akkordeons.

Tatjana Mehner
Ostthüringer Zeitung

 

Vor 15 Jahren ist Christophe Bourdoiseau als Zeitungs-Korrespondent nach Berlin gekommen. Hier hat er zu seiner wahren Leidenschaft gefunden: Chansonmusik. Nun hat er sein erstes Album herausgebracht.

Speziale Sendung von
„Radio France international“

 

Nicht nur in Frankreich wird französisches Chanson gemacht, sondern auch in Berlin. Neuestes Beispiel – und dazu ein wirklich interessantes: Christophe Bourdoiseau. Der Swing aus Gipsyhänden, die tanzende Musik der Roma aus Mitteleuropa, sie sind langjährigen Verbündete des französischen Chansons – Musette heißt das wohl, wenn ein Akkordeon dabei ist. Hier ist ganz aktuelle Musettemusik aus Berlin.

Dass da ein Kneipier, ursprünglich aus Frankreich kommend, Musik macht, ist jetzt erstmal nichts Ungewöhnliches. Man kennt das: bei Fêten wird ein bisschen Brassens gesungen, oder Brel, oder vielleicht ein bisschen „La mer“ und „Champs elysées“. Dass jetzt ein doch noch ganz junger Mann aber eigene Lieder anbietet, ist schon etwas Origineller. Wenn dieser Mann dann auch noch eine Stimme hat, die an die aktuellen Franzosen wie Benabar oder Thomas Fersen erinnert, an Maxime Le Forestier oder Jean Ferrat von früher, wenn er Geschichten erzählt, die nachts nach der Sperrstunde spielen – oder die er vielleicht gerade von einem traurigen Menschen an der Theke erzählt bekommen hat, dann wird’s richtig interessant.

Christophe Bourdoiseau, Dans ce jardin, heute im Chansontipp in Lieder und Chansons. „Hörst du, in diesem Garten, das Flüstern der Rosen? Sie erzählen Geschichten, wenn du gut zuhörst. Sie träumen von einem Ritter, der sie mitnimmt in die Stadt, einer leisen Liebe, die erblüht, weit weg von allem Kummer.“ Chansonpoesie der ruhigen Art, in klassischer Machart, ohne Eitelkeit dargeboten, musikalisch wunderbar unterstützt vom gefühlvollen Trio Schon aus der Ukraine, von Christophe Bourdoiseau aus Berlin, der schon die nächste Scheibe in Vorbereitung hat. Nach der reifen Leistung auf dem ersten Album wartet man darauf gespannt – und würde auch gerne mal einen Abend in seinem Café „Entweder oder“ in Berlin verbringen. Wo er übrigens ganz schön häufig auftritt, wie man dem Internet entnehmen kann.

Gerd Heger, SR3
Saarländischer Rundfunk

 

Christophe Bourdoiseau: La mort du loup

Der in Berlin lebende Franzose ist ausgesprochen produktiv und legt nun schon sein drittes Album vor. Der aus einer Pariser Vorstadt kommende Chansonier lebt seit 20 Jahren in Berlin, wo er einst als Zeitungskorrespondent gestrandet ist. In Berlin erst hat er seine Leidenschaft für das klassische Chanson entdeckt. Nach ersten Konzerten in kleinen Kneipen, spielte er sich mit seinem Trio immer weiter durch die Hauptstadt. „La mort du loup“ ist schon sein drittes Album innerhalb weniger Jahre.

Nach zwei Platten mit eigenen Stücken und Berlin-Bezug, kommt nun eine Lyrik-Adaption. Musikalisch arrangiert von Gerald Meiser, vertont der 44jährige hier bekannte und unbekanntere Lyrik aus Frankreich. Fein instrumentiert und arrangiert wird hier mit Streichern, Bläsern und Akkordeon gute Arbeit geleistet und hören wir Werke von Rimbaud, Hugo, Verlaine und Baudelaire, aber auch das berühmte „Liberté“ des Avantgarde-Dichters und Resistance-Kämpfers Paul Eluard. Wo „Il n’aurait fallu“ getragen daherkommt, swingt „Ballade du Roi des Guex“ flott und kommt der Baudelairsche „L`albatros“ als Walzer daher. Wer klassisches Chanson und elegante Instrumentierung mag, dem wird das gefallen.

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Immer mehr Franzosen zieht es nach Berlin. Einer, der seit 15 Jahren in Berlin lebt und hier erst seine Ader für das Chanson entdeckt hat, ist Christophe Bourdoiseau, der ursprünglich aus einer Kleinstadt nahe Paris stammt und als Zeitungskorrespondent nach Deutschland gekommen ist.

Nachdem er jahrelange in Kneipen und Bars aufgetreten ist, hat er mit „Tant de saisons perdues“ sein Debütalbum aufgenommen, das es unter anderem bei ihm zu beziehen gibt. Eingespielt mit einer ukrainischen Begleitband ist die Platte ein eher klassisches Chansonalbum. Nicht Nouvelle Chanson sondern Old Shool, Vieille Ecole im besten Sinne. 12 eigene Songs sowie zwei vertonte Gedichte von Rimbaud und Baudelaire. Das ist alles mit Gitarre, Geige, Akkordeon, Kontrabass und ein wenig Percussion sehr unspektakulär aufgenommen, dabei kreuzsympathisch. Französisches Chanson trifft Klezmer und den Folk Osteuropas. Bourdoiseau singt mit warmer weicher Stimme von seinem Berliner Lieblingscafé, von verflossenen Lieben oder dem multikulturellen Berlin mit seiner Nähe zu Osteuropa.
Eine Berlin-Platte eines Franzosen, die aber auch HörerInnen in Köln, München oder Frankfurt gefallen könnte. Im gut gemachten Booklet gibt es nicht nur die französischen Texte sondern auch die deutschen Übersetzungen. Also auch was für Sprachschüler.

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